2018 Cape Blend Rotwein aus Südafrika

Hier die Geschichte von Bruce Jack zu diesem Wein: Du bist ein alter Sumerer, ein gefeierter junger Bürger einer der ersten großen Städte. Seit Tagesanbruch bist du auf der Jagd gewesen, und wenn du über den Euphrat und durch die befestigten Mauern der großen Stadt zurückkehrst, bist du vom Tagesritt ausgedörrt. Kurz gesagt, du würdest für einen Drink sterben – Bier.

Als du deine Lieblingskneipe erreichst, geht das Licht aus und der neue Sklave der Bardame des Besitzers zündet Teerlaternen an der Tür an und macht Witze mit den Prostituierten.

Wenn man den weiten Raum mit seinen schweren Balken und steinernen Biergärtrögen betritt, riecht man etwas Besonderes, etwas Ungewöhnliches, etwas, das es nur einmal im Jahr gibt – gärenden Wein.

Da du von adliger Herkunft bist, wirst du durch die erwartungsvolle Menge und ein paar Treppen hinaufgeführt, wo deine Freunde bereits in Gruppen sitzen; Trinkhalme aus Flussschilf bereit. Der Wein gärt seit drei Tagen. Er wurde unter dem aufgegangenen Hut von handgestielten Trauben gezogen und durch die Schwerkraft in Trinkgefäße aus Ton überführt.

Du leckst dir die Lippen und zwinkerst deinen Jagdgefährten zu. Dein Timing hätte nicht besser sein können. Die Trinkamphoren aus Ton werden zwischen Trinkgruppen aufgestellt, von denen einige bereits angefangen haben, derbe Kneipenlieder zu singen, so die Vorfreude.

Und genau so haben wir die Haupttraube in diesem Wein gemacht, Touriga Franca. Wir haben diese portugiesische Traube mit einer anderen portugiesischen Traube namens Tinta Barocca gemischt, die in der Portweinproduktion verwendet wird.

Und weil wir besessen von Experimenten sind, haben wir den Tinta Barocca so hergestellt, wie die alten Ägypter Wein produziert haben – hauptsächlich durch eine Methode namens Kohlensäuremazeration; noch heute praktiziert, bei der ganze Trauben vergären, ohne entrappt zu werden. Sie werden sehen, dass dies das faszinierend lebendige Aroma roter Beeren verstärkt. Wir haben diese beiden alten Weinherstellungsbemühungen mit etwas manuell gemahlenem Shiraz für ein bisschen Struktur verschnitten.

Als ich gefragt wurde, was ich von meinem Experiment halte, war meine Antwort einfach – ich war „Over the Moon!“, daher der Name, den wir gewählt haben. Ich würde gerne glauben, dass die Sumerer, die vor 4000 Jahren von ihrer Jagdreise zurückkehrten, etwas ganz Ähnliches geschmeckt hätten.

Viel zu viele Winzer werfen ihren Wein wegen des zusätzlichen Geschmacks in Fässer, ohne den historischen Kontext von Fässern oder ihre zusätzlichen Vorteile für die Chemie der Weinherstellung zu verstehen. Oft sind die Fässer neu und prägen die feinen Aromen und Geschmäcker eines Weines. Es ist unmöglich zu argumentieren, dass ein Wein ein Gefühl von Ort zeigt, wenn er in Eiche erstickt wird – er zeigt sicherlich keinen Sinn für Geschichte, wie es „Over the Moon“ tut. Deshalb verwenden wir viel ältere Fässer ohne offensichtlichen Holzcharakter.